Heute früh aus den Federn, ab zum Hauptbahnhof in den Intercity nach Bützow, Richtung Binz auf Rügen, da wollen wir aber nicht hin, sondern:
Eine Woche Wellness mit Freundin an der polnischen Ostseeküste in Dabki, Neuwasser, 7( Stunden Bahnfahrt von Hamburg) mit herrlicher Ostsee-Landschaft
und komfortabler Unterbringung zu seeeehr moderaten Preisen, (um nicht zu sagen: spottbillig), Anwendungen (Massage etc.) und Vollpension inbegriffen, Schwimmbad, Sauna...
Die Reise sehr gemütlich, mit der Bahn, über Bützow, Stettin, dann Koszalin, in der Nähe von Rügenwalde,
von Koszalin aus mit dem Taxi, bei, Regen Sturm, oder eher Orkan, nach Dabki.
sorry, ohne Blitz fotografiert |
Hell, großzügig, die Zimmer geräumig und edel, Ein großer Wellness-Bereich mit Schwimmbad.
Das Restaurant gemütlich, das Essen ein bisschen wie bei uns in den Sechzigern, viel Wurstaufschnitt, aber auch Käse, warmes Essen, nix für Gourmets, aber durchaus ok.
Abends sind wir früh müde, noch einen Drink an der Bar, dann sinken wir in die komfortablen Betten mit bester Matratzenausstattung.
Heute, Freitag, nach einem langen erholsamen Schlaf zum Frühstück, das auch sehr ordentlich, erstmal zum Strand. Die Ostsee hat schon die ganze Nacht gebrüllt wie ein Löwe. Der Sturm hat sich zwar schon gestern gelegt, gottseidank, die Balkontür drohte dauernd aufzufliegen; und es ist schön, die Sonne scheint. Dann zum Arzt, bzw Ärztin "Was haben Sie für Beschwerden?" Na ja, Wirbelsäule immer mal wieder, Gelenkapparat, klar, und dann frage ich nach dem beliebten "Medijet" Sie lächelt, Medijet also, krieg aber trotzdem noch Fango und Wassergymnastk, ok. Ich gönne mir dann noch eine Fußmassage für 10€ und eine Gesichtsmassage desselben Preises.
Nun geht's los, Fango zuerst, kannte ich noch nicht, heiße Kissen unter den Rücken, ja, schon sehr schön.
Aber dann, das "Medijet" ha!!, ein Wasserbett, wo ein starker Massagestrahl unterhalb der Oberfläche den ganzen Rücken körpergercht zu beiden Seiten abarbeitet, langsam von oben nach unten, im Ganzen drei Mal. Wow, so einen entspannten Rücken hab ich lange nicht gehabt und schwebe wie auf Wolken. Ach, da gibt's ja schon wieder Essen, Mittagessen! Eine leckere Suppe, und dann, am Tisch serviert, Kohlrouladen mit Kartoffelbrei- Bällen, alles lecker. Zum Nachtisch einen roten Apfel. Na, wer sagt denn, dass es in Polen kein Obst gibt?
Wieder eine Runde an den Strand zur Verdauung. Beim Fotografieren frier ich mir die Hände ab, schon ganz schön chillig kalt hier.
Und um 15.30 geht schon die Sonne unter, also echt!
Um 17.30 bis 18.30 Abendessen, Rentnerfrüh, aber hinterher kann man gut noch ins Schwimmbad gehen.
Heute
zum ersten Mal. Ganz ordentliche Größe, schön warm, 30 Grad, alles
sehr sauber und schön, riecht nicht besonders nach Chlor, jedenfalls
schwimme ich zügig 20 Minuten ohne Pause. Geht doch. Ein paar Leute sind
da, Männer mit Söhnen, so um die elf, zwölf Jahre alt. Einige Männer
phänomenal. Muskulös überall, so Marke Bud Spencer, und dann ein
Wasserball vorne in der Mitte, natürlich versteckt. Wie kriegen sie den
denn da rein? Wie geht das, alles an eine Stelle? Wieso sind die nicht
überall gleich dick? Ist mir schon zu Hause im Fitness Center
aufgefallen, und die trainieren ja noch. Übrigens hört man die deutsche
Zunge hier allüberall. Sind hier überhaupt Polen als Gäste? Ich glaube
fast nicht. Hab nix Polnisches gehört außer natürlich von den
Einheimischen.
Na,
egal, nach dem Schwimmen schließe ich mich meiner Freundin zum Internet
surfen mit unseren Netbooks in der Bar an. Was trinke ich? Erst mal ein
Wasser, schwimmen macht durstig. Dann sehe ich in der Karte, dass die
Cocktails nicht so überteuert sind, ein Caipirinha für 16 Zloty, also
4€.
Den leiste ich mir und ihr seht mich also vergnügt beim Drink meinen Blog schreiben.
Samstag
Morgens
schon Wellness, eine göttliche Gesichtsmassage, anschließend eine
ebenso Göttinnen-gleiche Fußmassage, danach mit seligem Lächeln zum
Frühstück. Heute ist es sehr neblig trüb, aber hier, in unserem
Universum, ist das ja egal. Wir wollen heute trotzdem nach Rügenwalde,
Darlowo, mit dem Bus fahren.
An
der Haltestelle sitzen wir und warten auf den Bus. Ein Auto hält an,
mit einer hübschen jungen Frau am Steuer, neben ihr ein ansehnlicher
junger Mann, "Wollen Sie mitfahren?" Natürlich wollen wir und springen
erfreut auf. Es ist unsere Bar keeperin, die schon unsere Namen kennt,
weil wir abends mit einem Tropfen gerne am Netbook hängen, ja, das zahlt
sich heute aus.
In
Rügenwalde ersteht die Freundin nach lang-ausdauendem Anprobieren einen
durchaus akzeptablen Badeanzug für einen durchaus akzeptablen Preis.
Bedient werden wir sehr wenig, obwohl die Verkäuferin nichts zu tun hat.
Vielleicht mag sie keine Deutschen.
Dafür bin ich ja da und schleppe tonnenweise die Badeanzüge in die
Mini-Umkleidekabine.
Weiter
geht es. Wir erstehen einen trockenen Sekt, Henkel, gar nicht so
einfach, hier ist alles dolce oder demi-sec. Auch hier keine Bemühungen
seitens der Verkäuferin, die sozusagen Däumchen dreht, aber was wollen
wir, wir Service-Verwöhnten Westeuropäer? Dafür werden wir aktiv und
verdrehen unsere Augen, um den trockensten Sekt ganz oben auf dem Regal
zu erspähen.
Super.
"Oh, was für schöne Schuhe!" In diesem Schuhgeschäft haben wir eine
deutsch sprechende Verkäuferin erwischt, die ausgesprochen freundlich
ist.Gleich nutze ich die Gelegenheit, um etwas polnisch zu lernen. Ist
ja peinlich, immer" tschüs" zu sagen, wenn man einen Laden veräßt. Also,
wir lernen: "Gindobre" so klingt's, für "Guten Tag", "Do widzenia" für
"Auf Wiedersehen" .
Ich erstehe ein paar kleidsame Sportschuhe, um die Hotel-Fitness -
Mucki-Bude nicht an mir vorüber gehen zu lassen, und dann ist gut. Wir
verabschieden uns, wie es sich gehört, und ernten ein bezauberndes
Lächeln der polnischen Schönheit.Na, geht doch!
Jetzt
gönnen wir uns aber was. Das Mittagessen von der Vollpension haben wir
ja sausen lassen, und nun in die Konditorei. Wir kennen kein Erbarmen,
zwei, drei Stücke müssen dran glauben.
So, und nun zurück in die Oase. Schwimmbad, Sauna, Internet.
Upps, schon wieder Abendessen, mit sooo viel Fisch, lecker, lecker!
Ciao erstmal, bis später in der Bar! ;)
Sonntag
Morgens ist es kalt im Zimmer, Fenster war auf. Freundin schläft noch, also mach ich nicht die dezent lärmende Heizung an, sondern geh mit Netbook in die Bar und hol mir schon mal 'nen Kaffee. Einige Gäste kommen vorbei und ein älterer Herr fragt launig: "Na, wie stehen die Aktien?" "Prima, prima," antworte ich. Mir fällt erst später ein, dass er geglaubt hat, ich studiere die Aktienkurse.
Heute keine Anwendungs- Termine, nur Freuzeit. Morgens Frühstück, dann erstmal einen Strandspaziergang bei mildem Wetter. Das tut gut. Anschließend verrät ein Durchblick zum Schwimmbad, dass da kein Mensch ist. Nichts wie hin. Ich freue mich an der ruhigen Wasseroberfläche und genehmige mir eine Runde Whirlpool. Da kommt ein älteres polnisches Paar um die Ecke und schlurft direkt auf mich und meinen Whirlpool zu. Nee, geht doch erstmal ein bisschen ins Becken, das tut doch auch gut. Der korpulente Opa fixiert mich schon von Weitem und marschiert direkt rein, nicht ohne mich beim Betreten mit so etwas wie einem Grußblick zu beehren. Na, ich hatte ja schon 'ne Weile. Als seine Frau dazukommt, verlasse ich den Pool de Whirl und drehe noch ein paar Runden im menschenleeren Pool de Swim. Der ist ganz aus Mosaiksteinchen gearbeitet. Unten auf dem Grunde des Beckens erblickt man einen Delphin, der sich oben an der Decke widerspiegelt wie der ganze Pool. Raffiniert. Übrigens ist alles sehr edel gekachelt.
Nun reicht's aber mit der Bewegung am Sonntag vormittag. Vor dem Mittagessen eine Runde lesen,
dann ins Restaurant. Heute gibts wieder zwei Sorten Suppe als Vorspeise, als Hauptgericht wird ein Stück Geflügelfilet mit Paprika-Gemüse, eine Salatwinzigkeit und Reis serviert. Schmeckt gut und ist leichte Kost, wie alles hier. Ich hatte eher schwere Kost erwartet, Fleisch, Fett, Mehlspeisen, alles Vorurteile!!
Nach einem köstlichen Mittagschlaf der Capuccino in der Bar bei unserer Freundin, die uns im Auto nach Rügenwalde mitgenommen hatte
Der Nachmittag verläuft geruhsam, ich such mir ein Buch .über Polen, das ich auf meinen Kindle lade.
Es heißt "Masurisches Tagebuch, Spurensuche" und handelt
von einer jungen Frau, die sich auf die Suche nach Informationen über ihre Großmutter begibt und nach Polen fährt.
Den Tag beschließen wir mit dem Tatort mit Ivo und Franz, den wir heute ziemlich doof finden.
Morgens ist meine Uhr weg und die Freundin hat genau von meiner Uhr geträumt. Ich finde sie unter dem Bett wieder. Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr sollen ja besonders merkwürdig sein.
Ich träume von einem Punk-Musical mit einem ziemlich strange-m jungen Liebespaar und vielen Laientänzern
Ahoi!
Montag, Sylvester.
Ich eile um acht zum Frühstück, weil ich um zwanzig nach neun Wasseraerobic habe.
Um zwanzig nach neun füllt sich das Schwimmbad, ca 25 Menschen. Unsere Vorturnerin, Monika, ist jung und groß, hat lange Beine und turnt uns nach Musik sehr hübsch vor. Ich bin begeistert, das bringt doch ordentlich in Schwung!
Die gute Laune steigt. Draußen regnet es und stürmt und ist grau. Also das Beste draus machen. Meine Freundin begibt sich zur Pediküre mit anschließender Gesichtsmassage, ich lese ein bisschen und blogge, wie ihr seht. ;) Um 14.20 noch mal Medijet und nachmittags wollen wir Tarotkarten legen, so zum neuen Jahr.
Das gestaltet sich auch sehr vergnüglich, die Aussichten fürs neue Jahr gar nicht schlecht, aufregend Neues und einige Dinge zu beachten, gleich gut für neue Vorsätze.
Abends dann das Sylvester-Dinner
Sorry, hab leider keinen Blitz. Um uns herum bestellen alle den günstigen Wodka, die zwei netten Damen, beide über siebzig, das Ehepaar aus Berlin, die Polen um uns herum. Nur wir trinken Weißwein.
Wir haben ja noch unseren Henkel trocken auf dem Zimmer im Mini-Kühlschrank.
Nach dem Essen gibt es live Musik mit Tango nach'm Fango. Da nicht so viele freie Tänzer in Sicht sind und die Musik uns nicht so antörnt, verziehen wir uns ins Zimmer und gucken " two and a half men". Gibt's heute den ganzen Abend auf pro sieben. Zwischendurch zappen wir ins zdf ans Brandenburger Tor, mit Joko und Klaas oder wie sie heißen.
Um Mitternacht gibt es Raketen, die wir vom Balkon gut sehen können.
Wir stoßen an auf das neue Jahr, zusammen mit den hunderttausend am Brandenburger Tor, freuen uns an den prächtigen Raketen überall und unserer Flucht aus dem Festsaal und an dieser schönen Polenreise.
Neujahr
Morgens begrüßt uns das nette Berliner Paar, sie ganz vorwurfsvoll, wo wir denn geblieben wären. Die beiden kämpfen mit ihrem Brummschädel.
Dafür machen wir einen schönen Neujahrsspaziergang an den Strand. Heute wieder ganz ohne Wellness- Termine. Zeit zum Skypen mit Söhnen in Korea und Hamburg , Blog schreiben, lesen usw.
Mittwoch
Letzter Tag, noch mal zwei Anwendungen, Rückenmassage und Fango, nachmittags die warm empfohlene Pediküre, zusätzlich, für
90 zl, ca 25€, eine Stunde lang. Die Behandlung sehr sorgfältig, zusätzlich sitze ich auf einem Massagestuhl und gehe völlig entspannt und mit super gepflegten Füßen wieder auf's Zimmer.
Spaziergang am Meer, Schwimmbad, der letzte Abend.
Donnerstag
Morgens schon um 10.00 Uhr aus dem Haus,
vor der Tür stehen zwei Berliner, ein Mann mit Hut, der uns schon immer wieder anfrozzelte. Heute dann:
"Sylvester waren Sie zwei Stunden lang bei der Kosmetik, ja ja."
Äh, , erstens Mal stimmt das nicht, zweitens. Ach so, er glaubt, wir hätten uns für den "Ball" schön gemacht, is klar!
Wir sagen freundlich tschüs und atzen mit unserem Gepäck zur Bushaltestelle. Die Fahrt verläuft ruhig, nur dass wir immer wieder unseren Koffer treppauf, treppab schleppen müssen und der Spalt zwischen Bahnsteigkante und Zugausstieg extrem breit ist.
Aber trotzdem kommen wir wohlbehalten in Hamburg-Altona an.
Gut erholt und runderneuert. Do Widzenia! Wir kommen bestimmt wieder nach Polen, es hat uns gut gefallen!